Übersetzung des Artikels:
Gastautor: Zeki Rüzgar
Sonntag, 10. März 2024 -11:51 aktualisiert: Sonntag, 10. März 2024 – 12:49
Fotos: Zeki Rüzgar bilgi@gazeteduvar.com.tr
Beim Duisburger Konzert der Grup Yorum, das mit großer Teilnehmerzahl stattfand, wurden folgende Forderungen geäußert: „Das Kulturzentrum İdil soll nicht durchsucht werden – Freilassung der gefangenen Mitglieder von Grup Yorum!“
Beim Duisburger Konzert der Grup Yorum, das mit großer Teilnehmerzahl stattfand, wurden folgende Forderungen geäußert: „Das Kulturzentrum İdil soll nicht durchsucht werden – Freilassung der gefangenen Mitglieder von Grup Yorum!“
Nach langer Pause gab Grup Yorum gestern (9. März 2024) ein Konzert in Deutschland. Das Konzert fand im Theater am Marientor in Duisburg statt, einem der bedeutendsten Theater Deutschlands. Das Interesse und die Beteiligung an dem Konzert, das der Solidarität mit Grup Yorum und den inhaftierten Bandmitgliedern dienen sollte, waren groß. Die Menschen hatten Schwierigkeiten, im Theatersaal mit einer Kapazität von 1800 Personen einen Sitzplatz zu finden und einige mussten im Stehen zuschauen. Die Reden der Bandmitglieder und der Vertreter der Trägerinstitutionen sowie das Konzert erregten große Aufmerksamkeit und Beifall.
In Reden wird gesagt, dass Mitglieder von Grup Yorum ins Visier genommen werden, weil Grup Yorum „Lieder des Volkes und der Hoffnung“ singt; das Idil-Kulturzentrum in der Türkei, in dem sie ihrer Arbeit nachgehen, wird regelmäßig durchsucht und seine Mitarbeiter und Mitglieder werden ständig festgenommen. Den inhaftierten Bandmitgliedern wurden angeblich Arme und Finger gebrochen, ihre Trommelfelle seien geplatzt und ihre Instrumente zerstört worden, um sie am Musizieren zu hindern. Ebenso wie in der Türkei werden auch in Deutschland Konzerte und Auftritte ungerechtfertigt verhindert. Es wurde informiert, dass ihre Mitglieder in Schauprozessen verhaftet wurden und dass sie viele Hindernisse überwinden mussten, um dieses Konzert durchzuführen.
Es wurde berichtet, dass die Situation des Bandmitglieds İhsan Cibelik ein Beispiel für willkürliche Festnahmen ist. Trotz seiner Erkrankung wurde erst 15 Monate später eine Biopsie durchgeführt und es wurde bekannt, dass er Krebs hat. Obwohl inzwischen 21 Monate vergangen sind, wird er immer noch nicht behandelt; es wurde mitgeteilt, dass der Arzt der Universitätsklinik in Köln, zu dem er geschickt wurde, sich trotz Terminvereinbarung in letzter Minute weigerte, die Operation an İhsan Cibelik durchzuführen, weil dieser sich selbst als „revolutionären Künstler“ bezeichnete.
Es wurde berichtet, dass die Erfahrungen von İhsan Cibelik und die Isolation ihrer Mitglieder in Sondergefängnissen (“Kuyu Tipi”) in der Türkei zeigen, dass die Regierungen darauf abzielen, die Gruppe vollständig zu vernichten. Unter Hinweis darauf, dass gegenwärtig 18 Bandmitglieder in der Türkei und in Deutschland inhaftiert sind, wurden Forderungen geäußert, dass „das İdil-Kulturzentrum nicht mehr durchsucht werden soll – die inhaftierten Grup-Yorum-Mitglieder sollen freigelassen werden“.
Gedankt wurde der Partei „Die Linke“ von Duisburg uns Oberhausen, der MLPD Duisburg, der Roten Hilfe e.V., den Anwälten Anna Busl und Roland Meister sowie dem Abgeordneten der Partei ‚Die Linke‘ Ferat Koçak, die zu den Unterstützern des Konzerts gehörten.
In Grußworten sagten verschiedener Institutionen, dass sie Grup Yorum weiterhin zur Seite stehen würden, damit sie ihre Lieder singen kann und riefen zu verstärkter Unterstützung auf. Lena İleni Açıkgöz ist seit 242 Tagen für die Abschaffung der Paragrafen 129 a/b des deutschen Strafgesetzbuches und die Behandlung von İhsan Cibelik im Hungerstreik. Sie gab an, dass sie weiter im Hungerstreik sei, damit der Prozess gegen Ihsan Cibelik und seine Mitangeklagten Özgül Emre und Serkan Küpeli fortgeführt wird, ohne dass diese weiter in Untersuchungshaft sind. Açıkgöz gab außerdem an, dass der deutsche Generalbundesanwalt Bundesanwalt Peter Frank in der Türkei war, nachdem eine Anklage gegen İhsan Cibelik und seine Freunde eingereicht worden war. Sie berichtete, dass er sich mit dem Justizminister und dem Präsidenten getroffen habe und dass Generalbundesanwalt Peter Frank bei diesen Treffen von Recep Tayyip Erdoğan eine Ehrenmedaille erhalten habe. Sie forderte außerdem, dass sie eine Erklärung für den Grund für dieses Treffen und die Verleihung der Ehrenmedaille an den Generalbundesanwalt verlange.
Die 4-jährige Aseyra, die im Publikum war, sang „Güleycan“ und der 10-jährige Rojin sang “Gel ki şafaklar tutuşsun” was große Aufmerksamkeit beim Publikum erregte.
Trotz der etwa vierstündigen Konzertdauer und häufigen technischen Störungen in den Tonanlagen ging es mit den kraftvollen Stimmen der Solisten und den Auftritten des etwa 20-köpfigen Orchesters weiter, ohne dass die Begeisterung nachließ.
Die Auftritte der Solisten Sena Erkoç und Umut Gültekin stießen beim Publikum auf große Anerkennung.
§ 129b Prozess in Düsseldorf 